Im Neubau wohnen über 25 Prozent der Deutschen in einer wandlosen Kombination aus „Kochen-Essen-Wohnen“. Offene Küchen werden immer beliebter, denn hier verschmelzen Küchen- und Esszone und sind ans offene Wohnzimmer angegliedert. Eine großzügige Wohnatmosphäre entsteht. Aktuelle Küchenangebote sind dabei genauso vielseitig, wie der individuelle Geschmack der Menschen.
Im diesjährigen Angebot sind modern und puristisch anmutende Küchen genauso zu finden wie solche im guten alten Landhausstil. Ein neuer Trend ist die Kombination von Küchenmöbeln mit Wohnmöbeln und umgekehrt. Die offene Küchengestaltung spielt der Nachfrageseite dabei in die Hände: Bänke, Sideboards oder Podeste passen überall hin und nicht bloß in einen bestimmten Raum. „Küchen werden dadurch noch einmal wohnlicher, was auch schön zu ihrem Anspruch passt, die Seele der Wohnung zu sein“, erläutert Kirk Mangels, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK) den Trend.
Die moderne Küche muss an alle Situationen angepasst werden können. Sie muss praktikabel und funktional sein, aber auch schön und ansehnlich. Fronten und Arbeitsplatten müssen leicht zu reinigen sein und es muss viel Stauraum für Utensilien geben. Zudem ist gutes Licht zur Ausleuchtung der Arbeitsflächen zur Speisenzubereitung sowie für die Gesamtatmosphäre angesagt. Das alles in ergonomisch richtigen Höhen, mit kurzen Arbeitswegen, guter Belüftung, mit niedrigem Energieverbrauch und in einer schicken Gesamtgestaltung.
Im neuen Küchenmöbelangebot überwiegt als Frontenoptik Lack. Sowohl Mattlack als auch Lacklaminat sind angesagt. Hochglanzlack ist auf dem Rückzug, während Holz und Holzoptik seine Stellung behaupten können. Auch Kombinationen aus mattem Unilack und einem Echtholzfurnier oder aus Lacklaminat und einer Holznachbildung sind im Kommen.
Bei den Farben der Lacke bleiben die Klassiker Weiß und Grau. Für mutige Küchenkäufer gibt es ein zunehmendes Angebot an Schwarz. Schwarz kommt sowohl bei Elektrogeräten, wie Backofen und Herd, bei Beschlägen im Schrank, bei Keramikspülen, wie auch als ganze Front für Schränke und Kühlschränke. Als Material dient hier sowohl bedrucktes Glas, Lack und Laminat, als auch echter Schiefer.
Es gibt einen weiteren Trend 2017 zu Arbeitsplatten aus Keramik. Nach wie vor im Trend sind Spülen aus Keramik. Die Vorzüge dieses Materials sind sicherlich seine Robustheit und seine Langlebigkeit. Der hocheingebaute Backofen ist Standard geworden. Hier wird auch dem Hobbykoch ermöglicht, bequem, rückenfreundlich und sicher an seine im Backofen zubereiteten Speisen heranzukommen. Sogenannte intuitive Bedienknöpfe für Herd und Ofen vereinfachen die Handhabung. Moderne Backöfen besitzen in der Regel eine Selbstreinigungsfunktion. Spitzenreiter ist hier die Pyrolyse, bei der mit Hilfe heißer Temperatur eine Selbstreinigung durchgeführt wird. Außerdem liegen Backöfen mit integriertem Dampfgarer und auch Mikrowelle im Trend. Der Trend zu Niedrig-Temperatur-Zubereitungsverfahren geht wiederum eindeutig Richtung gesundem und vitaminerhaltendem Kochen.
Smartphone, Smartwatch, Smart TV. Technische Geräte werden immer bedienungsfreundlicher und der Alltag wird zunehmend von ihnen durchdrungen. Clevere Lösungen gibt es für alle Lebensbereiche, aber vor allem für die moderne Küche. Arbeits- und atmosphärisches Licht, Kühlschrank, Backofen, Herd, Dampfgarer, Mikrowelle, Spülmaschine, Toaster, Mixer und vieles andere mehr gehören heute zur Ausstattung der modernen Küche und erleichtern ihren Bewohnern jeden Tag das Leben. Die neueste Generation all dieser Elektrogeräte toppt ihre Grundeigenschaften mit einer Steuerung über smarte Endgeräte. So sind Apps für Tablets und Smart-Phones auf dem Markt, mit denen man Backofen und Co. ansteuern und kontrollieren kann.
Die digitale Lifestyle-Küche eröffnet damit nie da gewesene Möglichkeiten. Praktisch ist die sogenannte „Backofen-App“ auch deshalb, weil sie Tipps und Ideen für Rezepte liefert, den Garvorgang kontrolliert und mitteilt, wann Braten, Kuchen oder Grillhähnchen fertig sind. So kann auch dem Laienkoch eine auf den Punkt gegarte Speise kinderleicht gelingen. Die noch am Anfang stehende Technologie lässt futuristische Visionen und Phantasien zu, die ungeahnte Möglichkeiten erlauben. Wenn der Kühlschrank selbst weiß, welche Zutaten für einen Eintopf fehlen und den Einkaufszettel selbstständig an den Online-Shop schickt, dann ist das schon fast „Smart Home“ Realität.