Öl- und Fettspritzer sowie Lebensmittelverkrustungen an den Innenwänden von Backöfen und Herden sind kein Problem, denn dafür gibt es innovative und komfortable Selbstreinigungs-Technologien wie die Pyrolyse, Katalyse und Hydrolyse. Sie tragen je nach Hersteller individuelle Namen – allen gemeinsam ist das nachgestellte Kürzel „…Clean“.
„Ein hoher Bedienkomfort sowie alle Zeit sparenden Funktionen kommen bei den Konsumenten sehr gut an und werden entsprechend nachgefragt“, sagt Volker Irle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK). Eines dieser praktischen und komfortablen Ausstattungs-Benefits sind in Einbau-Backöfen und -Herden integrierte Selbstreinigungsfunktionen.“ Diese innovativen Technologien sind übrigens keinesfalls nur Modelle der Luxus- und Premiumklasse vorbehalten. Es gibt sie in verschiedensten Preislagen – je nachdem, was die Geräte noch so alles zu bieten haben.
Pyrolyse nutzt die kontrollierte Kraft extremer Hitze, damit auch stark verschmutzte Einbau-Backöfen/-Herde ganz ohne chemische Reinigungsmittel wieder schön sauber werden. Die Back-, Brat- und Grillrückstände verbrennen und zerfallen bei hohen Temperaturen zwischen 400 °C und 500 °C, sodass am Ende des Prozesses nur noch Asche davon übrig ist. Die Dauer des Reinigungsvorgangs hängt von der gewählten Pyrolyse-Stufe ab und die wiederum vom Verschmutzungsgrad (leicht, mittel, stark). In der Regel ist hersteller- und modellabhängig von etwa 75 bis 120 Minuten (Stufe 1) und zwei bis drei Stunden auf der höchsten Pyrolysestufe auszugehen.
Für Sicherheit während der pyrolytischen Selbstreinigung sorgen automatische Türverriegelungen, sehr gute Isolierungen sowie mehrfachverglaste Türen, deren Oberflächen trotz der extremen Temperaturen im Innern der Geräte außen auf Raumtemperatur bleiben. Nach dem Abkühlen wird der Garraum einfach nur noch mit einem feuchten Tuch ausgewischt. „Die Pyrolyse-Funktion muss nicht nach jedem Brat-, Schmor- oder Backvorgang aktiviert werden“, betont AMK-Geschäftsführer Volker Irle, „sondern nur, wenn es nötig wird bzw. das Gerät einen entsprechenden Empfehlungshinweis gibt.“ Und das hängt einerseits davon ab, wie häufig der Backofen benutzt wird, andererseits von den individuellen Hygienevorstellungen. Somit kann das Reinigungsintervall von alle paar Wochen bis zu nur zwei-, drei- oder viermal im Jahr variieren. Wichtig ist vor Aktivierung der Pyrolyse-Funktion zu prüfen, ob das Backofenzubehör pyrolysetauglich ist. Falls nein, muss es entfernt werden. Ansonsten kann es problemlos drinnen bleiben und wird gleich mit sauber.
Hydrolytische Reinigungshilfen machen sich die sanfte, aufweichende Kraft von Wasser zu Nutze. Die Bleche, Roste und Teleskopauszüge der Backöfen und Herde werden dabei mitgereinigt. Bei diesem Selbstreinigungsverfahren wird etwas destilliertes Wasser (circa 300 ml) gegebenenfalls zusammen mit etwas Spülmittel in eine Vertiefung oder Rille im Garraumboden gegeben – alternativ kommen z. B. 500 ml Reinigungslauge direkt auf das Backblech – und die Hydrolyse-Funktion aktiviert. Leichte Verunreinigungen lösen sich dann beispielsweise bei etwa 90 °C und einer Programmdauer von 30 Minuten. In Verbindung mit den neuen ultraglatten und schmutzabweisenden Emaille-Beschichtungen, mit denen zeitgemäße Backöfen und Herde ausgestattet sind, lassen sich die aufgeweichten Rückstände nach Programmende dann mit einem feuchten Schwamm oder Lappen von der Oberfläche entfernen.
Bei Dampfgarern kann im Edelstahl-Garraum nichts einbrennen, doch sie müssen, ebenso wie Dampfbacköfen, regelmäßig entkalkt werden. Ein automatischer Hinweis auf dem Display zeigt an, wann eine Entkalkung ansteht und wie sie durchgeführt wird – z. B. mithilfe spezieller Entkalkungs-Tabs, die vom Hersteller für seine Produkte speziell entwickelt wurden, um den Entkalkungsvorgang zu optimieren.
Auch eine katalytische Direktbeschichtung sowie Backbleche mit besonderen Antihaftbeschichtungen erleichtern sehr die Pflege der Geräte. Bei der Katalyse handelt es sich um eine Spezialbeschichtung mit mikrofeinen Keramik-Partikelchen im Innenraum des Backofens. Fettspritzer werden bereits während des Garprozesses absorbiert und durch Oxidation zersetzt. Die katalytische Direktbeschichtung regeneriert sich bei jedem Aufheizen des Geräts automatisch, und zwar während des gesamten Lebenszyklus. Besonders hartnäckig anhaftende Rückstände lassen sich dann noch mit einem zusätzlichen Selbstreinigungsprogramm beseitigen.
Bei Modellen mit einem integrierten Backofen-Katalysator wird während des Garvorgangs für Sauberkeit und gute Luft gesorgt, da die mit Fett, Geruchs und Schwebstoffen beladene Luft im Inneren des Backofens vom Katalysator gereinigt wird. Es entstehen auch keine Ablagerungen an den Wänden des Innenraums, die entfernt werden müssten.